Pfarrerin Erika Engelbrecht geht nach 23 Jahren in den Ruhestand - Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh

 

Verabschiedung  von Pfarrerin Erika Engelbrecht: 

Als ich am 1. September 1999 nach Gütersloh kam, hatte ich neben vielem anderem Erfahrungen aus der Erwachsenenbildung, der Studierendengemeindearbeit und der Diaspora im Gepäck. Auch wenn ich von einer Person gemaßregelt wurde, wenn ich von Siegen oder dem Münsterland erzählte, habe ich doch schnell gemerkt, wie gut ich meine Erfahrungen hier gebrauchen konnte. Dass ich es als erste Frau in der Innenstadt schwer haben würde – wie manche mir zur Begrüßung sagten - , hat sich in manchem bewahrheitet, in vielem anderen aber gar nicht:

Ich habe erlebt, dass mich viele erwarteten und - auf die Dauer der inzwischen fast 23 Jahre in der Evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh – habe ich mich getragen gefühlt. Besonders schön war, in dieser Stadt Schwerpunkte setzen zu können, die mir ein Herzensanliegen sind.

Ziemlich bald – wahrscheinlich nach der Presbyteriumswahl in 2000 und der Neubesetzung der Ausschüsse – habe ich im Ausschuss MOEWe (Mission, Oekumene und Weltverantwortung) mitgearbeitet. Aus ihm war seinerzeit die Initiative für den Start des Verkaufs von fairen Waren hervorgegangen, den wir jetzt am 11. Juni mit einem großen Jubiläumsfest feiern (s. S. xx). Wir sind in den vergangenen 20 Jahren im MÖWe-Ausschuss viele Themen angegangen: faire Blumen, Kork-Sammlung, Eine-Welt-Feste, Solardächer auf kirchlichen Gebäuden, … - irgendwann gesellte sich der Grüne Hahn dazu, und wir haben uns mit umweltverantwortlichem Gebäudemanagement beschäftigt. Als der Antrag an den Rat gestellt worden war, Gütersloh möge sich zur Fairtrade-Stadt entwickeln, erhielten wir die Anfrage mit zu tun. Aber auch im Bereich der Oekumene warteten Aufgaben: Der Christenrat wurde 2001 gegründet; einen spannende Zeit des sich Kennenlernens begann, bis wir gemeinsame Vorhaben begannen: die Gebetswoche für die Stadt, den Gottesdienst der Nationen als eine Aufgabe für alle Konfessionen in der Stadt zu verstehen, einen Stand auf der damaligen GÜWA, … . Auch der christlich-islamische Dialog gehört zum guten Miteinander aller in der Stadt.

Da ich ja nur für eine halbe Stelle gekommen war, ging ich der Anfrage, Religionsunterricht zu erteilen, nach, - an der Anne-Frank-Schule, später am Städtischen Gymnasium und dann auch – mit halber Stelle - am Carl-Miele-Berufskolleg. Das war eine ganz spannende Herausforderung.

Und dann kam die Zeit, dass ich mit der zweiten halben Stelle Gemeindearbeit in der Region West      unserer Kirchengemeinde gemacht habe. Daraus sind nun auch schon fast 11 Jahre geworden.

… und ich bin plötzlich ins Ruhestandsalter gekommen. Gern hätte ich bis nächstes Jahr Ostern verlängert, um den Weggang (nun) aller drei Pfarrmenschen in der Region Mitte-West zu entzerren und den Übergang, bis die Evangelische Kirchengemeinde Gütersloh mit dem Zukunftsprozess eine ganz andere Struktur bekommen wird, zu überbrücken. Aber das lässt die Landeskirche nicht zu.

Aber ich bleibe in Gütersloh. Ich bleibe Leiterin der Frauenhilfe Mitte, und wir können uns weiterhin  im Weltladen Gütersloh treffen, wo Dienst zu machen, ich bald mehr Zeit haben werde?!

Bleiben Sie uns gewogen: Der Laden und die Menschen in den Ländern des Südens brauchen Ihre Unterstützung!

Ihre Pfn. Engelbrecht 

    

 

 

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